Region Hannover. Grünes Licht für sprinti: Das beliebte On-Demand-Mobilitätsangebot der Region Hannover kann nach einem zweijährigen Pilotprojekt in den Städten und Gemeinden Wedemark, Sehnde und Springe nun auf zwölf Kommunen der Region Hannover ausgeweitet werden.
Die ÜSTRA hat den Auftrag an Via – Marktführer im Bereich TransitTech – vergeben. Via hatte als Bestandsdienstleister bereits den laufenden Betrieb in den drei Pilotkommunen erfolgreich durchgeführt.
sprinti ist eine der größten Investitionen und Innovationen im Verkehrssektor der Region Hannover. Der sprinti schafft Mobilität im ländlichen Raum. Künftig wird nun auch die Tarifzone C des Großraum-Verkehr Hannover (GVH) in der Region von dem innovativen On-Demand-Angebot komplett abgedeckt.
Die Übernahme der drei Pilotkommunen in das Folgeprojekt zum 1. August ist zugleich der Startschuss für die Ausweitung des sprintis, deren Fahrplan nun feststeht: Vom 1. Oktober an wird sprinti auch in den östlichen Kommunen Burgwedel, Burgdorf, Uetze und Lehrte fahren, zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember sind dann die westlichen Kommunen Neustadt, Wunstorf, Barsinghausen, Wennigsen und Pattensen dran.
Regionspräsident Steffen Krach: "Sprinti ist und bleibt ein Vorzeigemodell aus der Region Hannover, das in dieser umfassenden Form einmalig in Deutschland ist. In Verbindung mit der Einfachheit, die das Deutschlandticket oder das 365-Euro-Jobticket bietet, ist sprinti noch attraktiver geworden als ohnehin schon. Mobilität sollte möglichst einfach und smart sein - das ist sprinti.“
Verkehrsdezernent Ulf-Birger Franz: "Ich freue mich, dass wir nun die notwendige Rechtssicherheit haben, um neun zusätzliche Kommunen mit unserem On-Demand-Angebot versorgen zu können. Sprinti ist eine völlig neue Qualität für den Nahverkehr im ländlichen Raum.“
Chris Snyder, Co-Chief Operating Officer und Europa-CEO von Via: "sprinti ist ein eindrucksvolles Beispiel für den Erfolg des bedarfsgesteuerten ÖPNV in Deutschland. Es ist uns eine Ehre, unsere Partnerschaft mit der Region Hannover fortzusetzen und das sprinti-Angebot auszuweiten. Durch den Einsatz von Technologie kann Mobilität neu gestaltet sowie die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und der Zugang zu Mobilität ohne Privatfahrzeug erhöht werden. sprinti hat bewiesen, dass dies nicht nur möglich, sondern auch nachhaltig ist."
Seit der Pilotphase fahren 30 sprinti-Fahrzeuge in der Wedemark, Springe und Sehnde. Mit der Ausweitung werden künftig 100 teils elektrisch betriebene Kleinbusse mit sechs Fahrgastsitzen in der Region Hannover unterwegs sein. Um die stärker nachgefragten Bediengebiete unterstützen zu können, werden darüber hinaus ab Dezember 20 Minibusse mit jeweils 18 Sitzen eingesetzt, die direkt von der ÜSTRA betrieben werden. Die 20 Mercedes Sprinter City 75 werden geleast von Tremonia Mobility aus Dortmund. Die Zweitürer haben 13 feste Sitze, fünf Klappsitze, eine geräumige Sondernutzungsfläche sowie eine Klapprampe und sind damit, wie auch die kleineren Fahrzeuge, barrierefrei nutzbar.
Sprinti wird die Attraktivität des ÖPNV in der Region Hannover weiter steigern. Die Pilotphase hat gezeigt, dass sich das Angebot großer Beliebtheit erfreut: Im Jahr 2022 wurden in den drei Kommunen insgesamt 380,000 Fahrten durchgeführt. In diesem Jahr nutzen an Spitzentagen rund 2,200 Fahrgäste pro Tag den bedarfsgesteuerten Kleinbus. Laut einer Umfrage unter sprinti-Fahrgästen ersetzt jede dritte Fahrt mit dem sprinti eine Fahrt mit dem privaten PKW. Jeder vierte Fahrgast erwägt außerdem, seit der Einführung des sprinti-Angebots auf ein eigenes Auto zu verzichten. Mehr als 70% der Fahrgäste gaben zudem an, dass sie den Service als Anschluss an Bus oder Bahn nutzen. (sprinti Nutzer*innen-Umfrage, Deutsches Institut für Urbanistik, 2023).
Zum Erfolg trägt auch die einfache Nutzungsmöglichkeit des On-Demand-Angebots bei. Für sprinti muss keine extra Fahrkarte gekauft werden. Der Kleinbus ist mit normal gültigen GVH-Tickets – auch zum Beispiel mit dem Deutschlandticket – nutzbar. Die Fahrten können spontan per App oder Telefon gebucht werden, in der Regel mit einer Wartezeit von maximal 20 Minuten und maximal 150 Metern Gehweg zum virtuellen sprinti Haltepunkt. Die Buchungssoftware ist so programmiert, dass Fahrten nur dann angeboten werden, wenn keine vergleichbar guten Linienverbindungen zur Verfügung stehen.
sprinti ist ein Teil des ÖPNV-Modellprojekts MoHaWiV (Modellregion Hannover: Wendepunkte im Verkehr) und wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.